Liniengrafiken zeigen die Entwicklung der Zahl der Studierenden der Tiermedizin vom Wintersemester 1992 bis zum WS 2022. Tief: 2007 mit 6.107 Hoch: 1992 mit 6.893 30-Jahre-Durchschnitt: 6.683 Zusätzliche Veränderung des Geschlechterverhältnisses: Frauenanteil steigt von 66 % auf 87 % Männeranteil sinkt von 34 % auf 13 %

Tierärzteschaft fordert sechste veterinärmedizinische Fakultät

In der Tiermedizin gibt es seit über 20 Jahren an fünf Hochschulstandorten die nahezu gleiche Studienplatzkapzität: Zuletzt 6.400 Studienplätze bei einer jährlichen Neuaufnahme von etwa 1.000 Studierenden. In der Humanmedizin hat sich das Angebot dagegen im gleichen Zeitraum um rd. 20.000 Studienplätze erhöht (siehe Grafiken). Um den Tierarztmangel zu reduzieren braucht es also auch mehr Studienplätze. Die tierärztlichen Berufsverbände fordern deshalb einen sechsten veterinärmedizinischen Hochschulstandort – in Nordrhein-Westfalen.

Federführend weisen die beiden NRW-Tierärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe in einem Schreiben an die NRW-Landesregierung im Januar 2023 darauf hin, dass der tierärztliche Berufsstand durch fehlende Tierärz:innen „sowohl akut wie auch mittel- und langfristig vor der Bewältigung größter Probleme steht“. Schon jetzt bedeute das:

Der Bedarf an tierärztlicher Arbeitskraft ist nicht mehr gedeckt und der tierärztliche Berufsstand kann seinen gesellschaftlichen Auftrag, vorsichtig ausgedrückt, nur noch eingeschränkt erfüllen.

Tierärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe


Die Bundestierärztekammer ergänzt: „Nur durch eine Erhöhung der Studentenzahlen im Bereich der Veterinärmedizin könne sichergestellt werden, dass die tierärztliche Versorgung ausreichend ist und die vielfältigen Gebiete der Tiermedizin adäquat abgedeckt werden könne. Dies dient sowohl dem Tierschutz als auch dem gesundheitlichen Verbraucherschutz und ist von essenzieller Bedeutung bei Verfolgung des, „One Health“ Ansatzes.“

Die Forderung der NRW-Tierärztekammern und der NRW-Landesverbände der praktizierenden und beamteten Tierärzte (PDF) nach einem sechsten Hochschulstandort in NRW (Bonn) wird von allen großen tiermedizinischen Berufsverbänden auch auf Bundesebene unterstützt – und begründet: