Warum gibt es einen Tierarztmangel? Im Interview mit dem „Praktischen Tierarzt“ skizziert Heiko Färber die Gründe. Seit 20 Jahren ist er als Geschäftsführer des Bundesverbands praktizierender Tierärzte (bpt) hauptberuflicher Lobbyist für die Branche.
Obwohl die Zahl der praktizierenden Tierärzte stetig steigt – konkret seit 2010 um 5.000 auf jetzt 22.700 – gibt es einen Tierärztemangel. Warum das so ist, das erklärt Färber so:
„Weil sich die Struktur verändert. Wir haben immer mehr Frauen und immer mehr Angestellte. Wir haben weniger Selbstständige. Und wir haben eine steigende Nachfrage, besonders in der Kleintiermedizin. In Summe bedeutet das, wir haben deutlich weniger Arbeitsstunden pro Tierarzt im System. Also müssen wir Strukturen ändern, um diese Arbeitszeit so aufzuteilen, dass sie, wo immer möglich, direkt der Versorgung der Tiere zugutekommt.“
Heiko Färber, bpt-Geschäftsführer
In dem Interview spricht er außerdem über deshalb zu verbessernde Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen die Notdienstkrise und die deshalb aus seiner Sicht dringenden nötige Flexibilisierung der täglichen Arbeitszeiten – bei gleichbleibender Wochenhöchstarbeitszeit.
Es geht auch um Erfolge und Grenzen der bpt-Lobbyarbeit, dass Argumente aus der Wissenschaft in der Politik nicht immer gehört würden und die Tierärzteschaft deshalb ihre Argumente künftig auch emotionaler vertreten müsse.
Das Leitbild der Tiermedizin, ist Färber überzeugt, bleibt die Selbstständigkeit.
Der vollständige Artikel aus Der Praktische Tierarzt 104 Heft 9/2023 ist hier als PDF abrufbar.
Das Interview führte Jörg Held, der auch zum Team der Initiative tierarztmangel.de gehört